Eine Ausfahrt ins Donautal
Ende Juli 2023 gab es von der Kletterjugend eine Ausfahrt ins Donautal. Genauer gesagt in den kleinen Ort Hausen im Tal, wo wir uns in das Ebinger Haus, eine Selbstversorgerhütte der DAV Sektion Ebingen, für acht Nächte eingemietet hatten. Von dort aus wurden die naheliegenden Kalksteinfelsen unsicher gemacht. Insgesamt waren wir 17 Jugendleiterinnen und Teilnehmerinnen. Ein bunter Mix aus den verschiedenen Jugendgruppen, teilweise mit viel Felserfahrung und teilweise das allererste Mal mit dabei.
Hier der Tourenbericht von einem der Jugendlichen:
„Wir trafen uns um 6:15 Uhr Hauptbahnhof. Die Zugfahrt war relativ entspannt. Wir besuchten das Kinderabteil, aßen, redeten und lachten viel. Als wir dann nach einigen Stunden und mehreren Zügen endlich am Ziel waren, mussten wir noch mit unseren schweren Wanderrucksäcken über eine zur Hütte führende Straße laufen. Als wir dann endlich oben waren, haben erstmal alle ihre Sachen abgelegt und sich kurz ausgeruht. Dann wurde noch kurz Essen gemacht für jeden, der Hunger hatte. Den ersten Tag haben wir zur Hälfte am Stuhlfels verbracht, was wirklich toll war. Ein paar sind schon früher runtergegangen, um dabei zu helfen, die Einkäufe den Weg hochzutragen. Die hatten Glück, weil es mittags anfing zu hageln und zu regnen. Irgendwie mussten wir bei Platzregen vom Fels runterkommen, was gar nicht mal so einfach war, da der Weg wirklich rutschig und steil war.
Als wir es dann geschafft hatten, waren alle total durchnässt und ausgepowert. Es war natürlich ungemütlich und nervig, aber irgendwie doch ganz lustig. Den Rest des Tages haben wir dann mit einem lustigen Spiel verbracht, bei dem viel gelacht wurde. Einige badeten auch in der Donau. Der Weg zum Fluss hin und zurück zu laufen, war anstrengend. Am zweiten Tag waren wir wieder am Stuhlfels. Diesmal hatten wir etwas mehr Zeit und keinen Platzregen.
Einige Leute sind wieder früher runtergegangen, aber es hat nicht lange gedauert, bis nach und nach der Rest in der Hütte eintraf. Zum Abendessen gab es Pizza, die sogar mit Apfel probiert wurde, was richtig gut schmeckt. Später am Abend haben wir uns die teilweise lustigen, teilweise wirklich guten Fotos der ersten zwei Tage angeguckt. Am Mittwoch, also am dritten Tag, waren wir an einem anderen Felsen. Es war ein relativ warmer Tag und hat nur ab und zu etwas geregnet. Gegen Abend sind dann alle erschöpft, aber mit hauptsächlich guter Laune zurückgekommen.
Am vierten Tag wurde vormittags erstmal ein bisschen aufgeräumt, bis dann ungefähr die Hälfte der 16 Leute zum Felsen losgezogen sind. Ein paar JL sind einkaufen gegangen und sind danach noch bis zum Felsen gekommen. Als es dunkel war, sind wieder zwei losgezogen, um eine Mehrseillänge zu klettern wie die Tage davor schon.
Am Freitag kamen wieder alle zum Felsen mit. Es wurde wieder viel geklettert und ausprobiert. Einige der Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind irgendwann aufgebrochen, um Mehrseillängen zu klettern. Vorher wurde noch gegessen. Wie immer hatten wir viel Kekse, Käse und Brot dabei. Samstag war ein entspannter Tag. Ein paar Leute haben nichts gemacht, andere wollten sich vom Stuhlfels abseilen. Später wurde dann noch eine Mülleimer-Exkursion gemacht. Es wurde erst einmal Kompost in den Plastikmüll gekippt, weil die Schilder verwirrend waren. Also mussten die Essensreste aus dem Plastikmüll raus und in die stinkenden, vollen, wirklich ekligen Komposteimer. Sonntag wurde wieder geklettert. Wir hatten ein gemeinsames Picknick oben und haben ein Gruppenfoto gemacht. Leider musste eine Teilnehmerin an dem Tag schon los und wurde abgeholt. Später wurde noch ein bisschen aufgeräumt und die meisten haben angefangen, ihre Sachen schon mal für die morgige Abfahrt zu packen. Gebadet wurde auch wieder. Abends gab es Käsespätzle.
Montag war anstrengend. Wir mussten alles aufräumen und sauber machen. Am Ende haben wir dann noch ein Namensspiel gespielt, weil das bisher nicht gemacht wurde. War zwar eigentlich unnötig, aber lustig. Dann mussten wir wieder mit all unseren Sachen den Weg zum Bahnhof laufen.
Die Rückfahrt war nicht so toll wie die Hinfahrt. Es war schade, dass die Ausfahrt vorbei war, aber gleichzeitig war es toll, diese Erfahrung gemacht zu haben. Abends sind wir dann erschöpft am Kieler Hauptbahnhof angekommen, wo die Eltern schon auf ihre Kinder gewartet haben. Dann kam der traurige Teil, der Abschied. Viele Umarmungen später hat die Gruppe sich dann nach und nach aufgelöst. Insgesamt war es eine wirklich unglaublich tolle Ausfahrt mit neuen und tollen Erfahrungen.
Bei der Frage, was am besten gefiel, wurde oft gesagt: die Gemeinschaft, die Mehrseillängen und allgemein das Klettern. Auch die jeden Morgen gebackenen Brötchen waren super oder Reis mit Marmelade oder Nutella. Es wurde viel darüber diskutiert, ob es der, die oder das Nutella heißt, dreimal beim Nutella-Kundenservice angerufen und es wurden Snackboxen bestellt, bei denen die Namen abgelehnt wurden. Es wurde also nochmal beim Kundenservice angerufen, um die zu überzeugen, dass „Donautal“ ein toller Spitzname ist. Blöd war, die anstrengenden Wanderungen zum Felsen, Käsespätzle und das Abspülen. Auch wenn es doofe Sachen gab, war es eine wundervolle Zeit mit wundervollen Leuten und auch doofe Sachen gehören dazu, was auch in Ordnung ist, solange es nicht zu viel ist."